Fragen und Antworten

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Jürgen Juen im Gespräch mit Clemens Perktold (Bezirksblätter, Redaktionsleitung Imst)

Interview mit dem Landecker Mentaltrainer Jürgen Juen zum Thema Nichtrauchen

 Jürgen Juen Mentaltraining (JuergenJuen.at)

Lieber Jürgen, Du hast schon zahlreichen Menschen geholfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Worin liegt das Geheimnis deiner hohen Erfolgsquote?

Jürgen:

Es ist eigentlich einfach und kein Geheimnis. Es geht darum, dass man versteht, wie „Rauchen“ funktioniert. Da gibt es sowohl körperliche, als auch mentale sehr entscheidende Vorgänge und die muss man sich bewusst machen. Was ich mitbringe ist die Fähigkeit oder vielleicht sogar eine Art Gabe, dass ich solche wichtigen Zusammenhänge gut anderen Menschen vermitteln kann, so dass diese dann ihre Ziele erreichen können.

Vor allem Frauen fürchten sich vor einer Gewichtszunahme. Was kann man dagegen tun?

Jürgen:

Dass einige zunehmen stimmt. Das hat vorwiegend mit der Wirkung von Nikotin zu tun. Deshalb ist hier das Wissen, wie es wirkt, sehr entscheidend. Weiß man diese einfachen Zusammenhänge, kann man mit ein wenig Achtsamkeit jedes Kilo an Gewicht sehr leicht vermeiden.

Wieviel Willenskraft ist notwendig, um mit der Sucht fertigzuwerden?

Jürgen:

Das mit der Willenskraft kennen sicher viele Menschen. Und dass es damit nicht oder nur sehr schwer funktioniert ist vielen bekannt. Man kann sich das so vorstellen, dass ein Vorsatz, zum Beispiel mit dem Rauchen aufzuhören aus gesundheitlichen Gründen, nur ein Aspekt ist, aus dem heraus man entweder raucht oder nicht raucht. Wenn dann das Unterbewusstsein aber andere, und noch dazu stärkere Gründe hat, weiter zu rauchen, dann ist die Willensanstrengung von vornherein zum Scheitern verurteilt. Und man würde nicht glauben, wie tief und zugleich mächtig bestimmte Dinge in unserem Unterbewusstsein verankert sind. Übrigens Werbefachleute und gute Verkäufer kennen sich damit hervorragend aus.

Welche Hilfsmittel stehen zu Verfügung, wenn es trotzdem einmal „eng“ wird?

Jürgen:

Zum einen ist es wichtig, wie es zum Beispiel Sportler auch machen, um sich auf schwierige Situationen einzustellen und richtig zu handeln, dass man mental vorbereitet ist. Das ist im Grunde sehr einfach, wenn man weiß wie.

Anderen gibt es Hilfsmittel, wie zum Beispiel Hypnose, Klopftechniken, und die Begleitung mit neuen Medien wie meine eigens programmierte APP, um praktisch jeden Tag, seinen eigenen mental Trainer bei sich zu haben. Dinge, die erfolgreiche Menschen im Wirtschaft und Sport schon lange nutzen.

Was kann man sich unter Hypnose vorstellen?

Jürgen:

Vorweg möchte ich sagen, dass Hypnose nicht so ist, wie wir sie von der Bühnenhypnose kennen. Das verzerrt das Bild über die Wirkung der Hypnose. Zum Beispiel ist man nie weg oder gar willenlos.

Vielmehr ist Hypnose ein sehr entspannter Zustand mit einem erhöhten Zugang zum Unterbewusstsein. Dadurch kann man Veränderungen oder Ziele noch besser fokussieren bzw. innerhalb eines bestimmten Rahmens auch neue Denkweisen verankern.

Man kann also sein Gehirn regelrecht „überlisten“?

Jürgen:

Man kann unbewusstes bewusst machen, man kann ein kraftvolles Gefühl mit einer bestimmten Situation verbinden, man kann Ziele hervorragend visualisieren und vieles mehr. Aber alles im Rahmen dessen, was für den Kunden passend und stimmig ist. Deshalb kann man nicht unbedingt von überlisten sprechen, eher von unterstützen.

Die Methode hat sich also schon in vielen Bereichen bewährt?

Jürgen:

Hypnose selbst ist ja keine Methode, sondern vielmehr ein Zustand, den man nutzt für weitere passende Methoden. Und ja, Hypnose kann durchaus sehr effektiv sein und manchmal sogar fast unglaubliche Ergebnisse erzielen.

Vor allem im Sport, bei Ängsten jeglicher Art oder bei Team-Workshops für Unternehmen, für das Erreichen von persönlichen Zielen oder innerer Balance. Da gibt es viele Bereiche.

Das Ganze klingt eigentlich fast zu einfach, um wahr zu sein. Wenn es so einfach ist, mit dem Rauchen aufzuhören, warum tun es dann nicht alle Menschen?

Jürgen:

Das Problem ist, dass man viel zu wenig weiß über die Funktionsweise des eigenen Gehirns und das eigene Verhalten. Oder salopp gesagt, wie man eigentlich tickt. Umgekehrt wissen das gut ausgebildete und top bezahlte Marketing- und Werbefachleute genauestens und manipulieren an dieser Stelle was nur geht. Stell dir dazu einfach mal ein kleines Kind mit 8 oder 9 Jahren vor, gib ihm eine Zigarette, zünde diese Zigarette an und sag ihm: „das schmeckt und gibt dir einen super Kick“! 4 bis 10 Jahre später hat man es dann geschafft, dass wir das tatsächlich glauben. Ohne gezielte Werbung oder auch durch Filme, würde das nie gelingen und wir würden reagieren wie jedes gesunde Kind!

Und was tut man, wenn man wieder anfängt?

Jürgen:

Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Hierbei geht es oft um die Angst, man könnte dann versagen. Die Ursache für dieses Gefühl bzw. Angst, und das muss man sich bewusst machen, liegt in vergangenen Erlebnissen und Erfahrungen, meist aus der Kindheit. Fakt ist, sobald ich eine Zigarette ausgemacht habe, bin ich Nichtraucher, egal für wie lange! Und scheinbar paradox ist, dass man, je weniger Angst man vor dem Versagen hat, es tatsächlich die Wahrscheinlichkeit erhöht, rauchfrei zu bleiben.

Das würde ja heißen, je mehr es mir egal ist, wieder anzufangen, umso eher bleibe ich rauchfrei?

Jürgen:

Genau so ist es. Mit dieser ständigen Angst, ob bewusst oder unbewusst, bleibt meine innere Konzentration regelrecht beim Scheitern verhaftet. Und das nährt die Möglichkeit wieder anzufangen. Das scheinbar paradoxe ist, dass viele glauben, man müsse diese Angst haben, um aufzuhören. Das ist ein Relikt unserer Erziehung.

Es gibt eine weitaus stärkere Motivation aufzuhören als die Angst. Nämlich als freier Mensch anzufangen und dies so zu genießen wie es Nicht-Raucher und Kinder tun.

Kennst du diese Motivation aus eigener Erfahrung?

Jürgen:

Ja, schließlich war ich auch Raucher und süchtig nach dem Gift. Ist aber schon 13 Jahre her.

Angenommen mit deinen Seminaren gibt es dann keine Raucher mehr im Oberland. Dann gäbe es dein Angebot auch nicht mehr …

Jürgen:

Das ist wahr. Allerdings sehe ich in meiner Tätigkeit als Mentaltrainer, nämlich Leuten dabei zu helfen, dass es ihnen besser geht, etwas für mich sehr sinnvolles und so etwas wie Berufung. Da würd es mir wahrscheinlich nur ein Lächeln auf meine Lippen zaubern, wenn ich einen Beitrag dazu leisten könnte.

Auf der anderen Seite wird es wohl in nächster Zeit nicht dazu kommen. Dafür sorgen die Vertreter des Nikotins mit milliardenschweren Marketing-Maßnahmen, die als Zielgruppen unsere Jugend und unsere Kinder im Visier haben. Denn da ist eine „Du-rauchst-gerne“-Gehirnwäsche am einfachsten.